Strahlentherapie 2.0 – ohne Hautmarkierungen

Ende letzten Jahres wurde dem Strahlenzentrum Hamburg der Markerless Award verliehen – als einziger Strahlentherapie in ganz Norddeutschland

Als eines der führenden Versorgungszentren für Strahlenmedizin, Radiochirurgie und Schmerztherapie und einzige ärztlich geleitete, zertifizierte ambulante Einrichtung in Deutschland – mit den Therapieoptionen am Cyberknife und der modernsten Hochpräzisionsbestrahlung, sowie der neuartigen Vision RT – ist hier die Wahl des optimalen Verfahrens und individuellen Therapieplans stets gewährleistet.

In Deutschland erkranken jährlich mehr als 500.000 Menschen an Krebs, Tendenz steigend. Dank des medizinischen Fortschritts ist die Strahlentherapie (Radiotherapie) mittlerweile eine der zentralen Säulen der Therapie: Bei jedem zweiten Krebspatienten kommt sie im Laufe seiner Erkrankung zum Einsatz. Die Strahlentherapie kann als alleinige Behandlungsmethode oder in Kombination mit einer Chemotherapie (Radiochemotherapie) und nach (adjuvant) oder vor (neoadjuvant) einer Operation eingesetzt werden. Einige Krebsarten, z.B. das lokal begrenzte Prostatakarzinom oder Kehlkopfkrebs, können sogar allein mit der Strahlentherapie geheilt werden. Darüber hinaus kann eine Bestrahlung in der Krebsbehandlung auch eingesetzt werden, um Beschwerden zu lindern oder ihnen vorzubeugen.

In der Planungsphase erhalten die Patienten permanente Filzstift-Markierungen auf der Körper- bzw. Hautregion, die bestrahlt werden soll. Diese sollen sicherstellen, dass der Patient in jeder Behandlungseinheit in identischer Position liegt. Da eine Bestrahlungsserie je nach Tumorausdehnung drei bis sechs Wochen dauert, dürfen die Patienten während dieser Zeit normalerweise nicht duschen und keinen Sport treiben, damit diese Markierungen nicht „verrutschen“. In englischsprachigen Ländern erfolgt hierfür sogar eine Tätowierung.

Mit diesen Hautmarkierungen assoziieren viele Patienten deshalb negative Gefühle, der Blick in den Spiegel erinnert zudem täglich an den Krebs und die Therapie. 

Das Strahlenzentrum Hamburg kann dank seiner neuen – in ganz Norddeutschland einmaligen – zukunftweisenden technischen Innovation, der oberflächengesteuerten SGRT (Surface Guided Radiation Therapie), nun komplett auf Hautmarkierungen verzichten.

„Unsere Patienten können jetzt – trotz ihrer Therapie – duschen oder ein Bad nehmen“, erklärt PD Dr. med. Fabian Fehlauer, ärztlicher Leiter und Gründer des Strahlenzentrums Hamburg. „Denn deren Körper wird nun während der Behandlung mit einer reinen und absolut unschädlichen Lichtquelle quasi ‘abgetastet’ und überwacht. 20.000 feine Lichtpunkte analysieren die Körperoberfläche vor und während der Bestrahlung mit 3-D-Kameras digital im Submillimeter-Bereich, was die Sicherheit und den Komfort für die Patienten immens erhöht. Der Patient ist jetzt quasi seine eigene individuelle ‘Markierung’.“

Submillimetergenaue Therapie mit dem CyberKnife

Neben der Hochpräzisionsbestrahlung kommt im Strahlenzentrum bereits seit 2011 die nach wie vor fortschrittlichste Therapie für Tumorpatienten zum Einsatz: das CyberKnife. Hierbei handelt es sich um eine submillimetergenaue, robotergeführte Photonenbehandlung: Ein virtuelles Skalpell zerstört hochpräzise krankhaftes Gewebe, während das gesunde Gewebe verschont bleibt. In einmaliger Weise können damit bestimmte schwierigste Krebsarten behandelt werden – ambulant, ohne operativen Eingriff, ohne Narkose und Schmerzen. Und meist sogar in nur einer Therapiesitzung.

„Eine Mehrzahl der Krebsleiden können wir so sehr schonend heilen. Die Behandlung dauert in der Regel 30 bis 45 Minuten, und im Anschluss können die Patienten ihren gewohnten Aktivitäten weiter nachgehen, etwa ihren beruflichen Tätigkeiten“, so Dr. Fehlauer.

Mittlerweile kann am Cyberknife ein kleines Prostatakarzinom mit nur fünf Anwendungen kuriert werden, ohne dass dies die Lebensqualität des Patienten wesentlich beeinträchtigt. Die Behandlung dieser bei Männern häufigsten Krebserkrankung erfolgt ambulant, ohne OP und deren bekannten Nebenwirkungen.

„Auch in schwerwiegenden Fällen oder in einer chronischen Erkrankungssituation erreichen wir eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität“, unterstreicht Dr. Fehlauer, der auch ausgebildeter Palliativmediziner ist. „Wir lindern Schmerzen und können einen vorübergehenden Stillstand der Erkrankung erzielen, um wertvolle Lebenszeit hinzuzugewinnen.“

Aber nicht nur bei der Krebsbehandlung findet die Strahlentherapie Anwendung, sondern auch als schonende Röntgenreizbestrahlung bei chronischen entzündlichen und degenerativen Erkrankungen der Gelenke und Sehnen, zum Beispiel bei Arthrose, Sehnenreizungen, Knorpel- oder Schleimbeutelentzündungen, dem sogenannten Tennisellenbogen oder Fersensporn. Diese Behandlung ist nicht belastend und nebenwirkungsfrei, weshalb diese auch als Kassenleistung anerkannt ist.

Dr. Fabian Fehlauer hat das Strahlenzentrum Hamburg 2007 gegründet. Der Privatdozent gilt nicht nur als Impulsgeber für moderne, innovative Technologien in der Landschaft der Strahlentherapie, sondern stellt auch höchste Ansprüche ‒ an die fachliche Kompetenz und die menschliche Zuwendung in persönlicher Atmosphäre.

Strahlenzentrum Hamburg MVZ